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Pittiplatsch

Pittiplatsch (Koseform Pitti) und Schnatterinchen (Koseform Schnattchen) sind Puppenfiguren des DDR-Kinderfernsehens. Schnatterinchen wurde von Heinz Schröder und Friedgard Kurze geschaffen und trat erstmals 1959 in der wöchentlichen Sendereihe „Meister Nadelöhr erzählt Märchen“ auf. Pittiplatsch kam 1962 dazu. In den siebziger Jahren trat dazu noch Moppi, der Hund auf. Pittiplatsch und Moppi wurden von Ingeborg Feustel erdacht, die auch den Großteil der Geschichten schrieb. Am 23. November 1956 wurde die erste Folge dieser Sendung mit Eckart Friedrichson als Schneidermeister Nadelöhr ausgestrahlt. Anfangs mit den Kanarienvögeln „Zwirnchen und Röllchen“, gehörten dann jedoch bereits 1959 die Puppen Schnatterinchen (Ente) und Bummi (Bär) zur Sendung. Erst fünf Jahre später erschien Pittiplatsch (geführt und gesprochen von Heinz Schröder) auf dem Bildschirm. Einige Pädagogen waren vom Wert dieser etwas frecheren Koboldfigur (im Gegensatz zu den übrigen Puppen-Charakteren) nicht angetan. Sie befürchteten, dass die Kinder von der Figur Pittiplatsch nur Dummheiten lernen könnten. Dies führte dazu, dass die Figur nach nur zwei Folgen wieder aus der Sendung genommen wurde. Aufgrund zahlreicher Proteste erschien Pittiplatsch jedoch Weihnachten 1962 (optisch leicht verändert und verbal etwas angepasster) wieder. Später wurden Geschichten mit Pittiplatsch auch im Abendgruß, der Sandmännchen-Sendung des DDR-Fernsehens, ausgestrahlt. Die nur wenige Minuten langen Geschichten im Rahmen der Abendgruß-Sendungen zeigen Pittiplatsch meist im Dialog mit Schnatterinchen und dem Hund Moppi. Sieben Fernsehproduktionen unter dem Titel „Pitti reist ins Koboldland“ erzählen von Reisen Pittiplatschs zu seiner Kobold-Großmutter ins Koboldland. Weitere Figuren dieser Puppenfilme sind die Kobolde „Nickeneck“, „Drehrumbum der Runde“ und „Wuschel“. (Folgen: Das Krachkonzert, Der verdrehte Geburtstag, Stuffel aus dem Riesenland, Die Wunschkugel, Die Glasflöte, Der Lügendrache, Die 3 Nixen) 1964 erschien in der DDR eine Briefmarkenserie zum Tag des Kindes, die auf dem Wert zu 15 Pfennig Pittiplatsch und auf dem zu 40 Pfennig Schnatterinchen und Bummi, jeweils an einer Fernsehantenne, zeigt.

Das gleiche Puppenspieler-Ensemble spielte für das DDR-Fernsehen weitere „Märchenland-Figuren“ im Abendgruß und anderen Kindersendungen. Dazu gehören „Herr Fuchs und Frau Elster“, „Frau Igel und Borstel“, „Onkel Uhu“, „Buddelflink“, „Mauz und Hoppel“, „Meister Schwarzrock“ und andere.

Bis zur Einstellung des Sendebetriebs des DFF im Jahre 1991 wurden rund 2.000 Abendgruß-Sendungen und etwa 1.000 Nachmittagssendungen produziert. Seitdem gibt es keine neuen Produktionen mit den Figuren. Seit 1993 tritt das Puppenspiel-Ensemble in Live-Auftritten auf, jedoch fast ausschließlich in den neuen Bundesländern.

Für die Kinder wurde Pittiplatsch zu einer der zentralen Puppenfiguren. Er zeichnet sich durch eine kindlich-liebenswerte, neugierige und verschmitzte Wesensart aus. Oftmals misslingen ihm seine gut gemeinten, jedoch nie ganz uneigennützigen Aktionen und enden mit dem Versprechen, zukünftig „ganz lieb“ zu sein. Kinder erkennen in der Figur leicht eigene Schwächen, Fehlverhalten und Ängste wieder. Zu seinem wesentlichsten Dialogpartner entwickelte sich die Entenfigur Schnatterinchen, die ausschließlich gute Eigenschaften verkörpert. Schnatterinchen (geführt und gesprochen von Friedgard Kurze) ist stets freundlich, höflich und hilfsbereit. Moppi ist für gewöhnlich sehr einfallsreich und achtsam sowie sehr loyal zu seinen Freunden.

Quellen: Wikipedia